Mein GR-Tagebuch

Die Ricoh GR IV ist eine sehr spezielle Kamera, zu der ich neben der beruflichen, auch eine ganz private Beziehung habe, die im Prinzip mit dem Vorgängermodell, der GR III auf der photokina 2018 begann.
Siehe hierzu auch den YouTube Beitrag des damals noch sehr jungen Lintaro von Samuel Streetlife und dem nicht mehr ganz so jungen Wolfgang…

Da ist zunächst einmal diese Messe, zu der ich eine Hassliebe pflegte. Sie war immer mit einem Riesenaufwand verbunden, und machte so manch einen Sommerurlaub zu einem Arbeitsurlaub. Denn sie fand immer kurz danach statt. Auf der anderen Seite war sie immer auch ein Treffpunkt für alle Menschen rund um die Fotografie, und war eine tolle Gelegenheit alte Bekanntschaften wieder zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.
Die letzte veranstaltetet Messe war auch die Geburtsstunde der Ricoh GR III. Nach einem zunehmenden Erfolg der Vorgängermodell in der GR-Community, wurde das neuste Modell der Serie vorgestellt.

In den vielen Meetings, die es im Vorweg der Produkteinführung gab, und je mehr ich mich damit beschäftigt habe, hat sich eine ganz spezielle Verbindung entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt davon, dass Fotografie nur interessant sein kann, wenn ich einen Rucksack samt schwerem Stativ durch die Gegend trage, und meine Motive, nicht selten aufwändig komponiert habe. Aber ich musste mich ja mit diesem kleinen Gerät anfreunden.

Gleichzeitig freundete ich mich aber mit einer Community an Fotografen an, zu der ich bisher keinen Zugang hatte. Und schließlich lernte ich auf der photokina viele Vertreter dieser „Streetfotografie“ kennen, die meine Fotografie künftig stark beeinflußen sollten.
Und so war es wie ein Treffen von Freunden, als ich im Februar 2019 ein paar Vorserien GR III eingepackt habe und damit nach Köln zum Karneval gefahren bin. Hier sollte sie erstmalig ihre Leistungsfähigkeit beweisen, und auch wenn ich keinen Rucksack voll Ausrüstung dabeihatte, hatte ich viel Spaß mit dieser neuen GR III und meiner neuen Community, wie man auch in einem weiteren Video von Samuel Streetlife sehen kann…

Und wenn man einmal in so eine Gesellschaft reingerutscht ist, kann es passieren, dass sie einen nicht mehr loslässt. Viele Veranstaltungen, wie z.B die Treffen der Community auf den legendären „Meet und Street“ mit immer wieder gleichen Gesichtern, und nicht zuletzt meine Aufnahme in das „Street Collective Hamburg“ nach dem Meet und Street in Hamburg, vertieften die Verbindung zu vielen Fotografen mit den gleichen fotografischen Interessen.

Auch wenn diese Gesellschaft absolut vielfältig in der Verwendung verschiedener Kameras ist, so ist die Ricoh GR schon eine vielbenutzte Kamera, und so hat sie sich einen Namen in der Community gemacht. Da ist es eigentlich nur folgerichtig, dass auch die GR IV eine führende Rolle in der Schnappschussfotografie einnehmen wird.

Ich lade dich ein, meine Reise, mit ganz persönlichen Anmerkungen, Meinungen und Erkenntnissen, an dieser Stelle mitzuerleben.

 

Blog GR IV - 29.08.2025

Als die erste Ricoh GR, die GR-1 im Jahre 1996, vorgestellt wurde, nahmen fast nur Spezialisten so richtig Notiz von ihr. Die Fotografie auf Filmen hatte ihren Zenit überschritten, und die Digitalfotografie blitzte hier und da schon durch. Trotz der immer beliebter werdenden Digitalfotografie zu Beginn der 2000er Jahre gab aber eine sehr treue Fangemeinde der analogen Fotografie, die mit weiteren GR-Modellen versorgt wurde, bevor 2005 die GR Digital das Ende der analogen GR-Fotografie einläutete. Was den Fans der Marke allerdings nur wenig Freude bereitete, denn bis heute gelten analoge GR-Kameras als ganz besondere Handwerkzeuge, speziell in dem Bereich „Schnappschussfotografie“.
Laut Wikipedia bezieht sich diese Art der Fotografie auf eine weite Palette von Arbeiten, die sich mit der Darstellung von Motiven ohne gesondertes vorheriges Arrangement sowie mit offensichtlicher Spontanität auseinandersetzen. Womit dieser Bereich schon riesig ist, und ganz viele Motive beinhaltet, aber sich die Streetfotografie als ganz besondere Form etabliert hat, die für die spontane Fotografie im öffentlichen Raum steht.
Sie kann ohne besondere Vorkehrungen ausgeübt werden, und als einzige Voraussetzung sollte eine Kamera immer bereit sein, um das Motiv einzufangen.

Und damit kommen wir zur Beliebtheit der Ricoh GR, und somit auch zu der GR IV, die wahrscheinlich ab September 2025 verkauft wird, und wahrscheinlich schnell wieder zur beliebtesten „Immedabeikamera“ wird.

Schon lange bevor überhaupt jemand die Kamera live gesehen oder gar benutzt werden konnte, gab es viele verschiedene Meinungen dazu, von „himmelhochjauchzend“ bis „zutodebetrübt“. Und alle diejenigen, die drüber diskutieren haben sicherlich auch irgendwo recht.
Ich bin gerade dabei meine Meinung zu bilden, und muss unweigerlich einen meiner so geliebten Vergleiche zu des Deutschen liebsten Kind – dem Auto, ziehen.
Nehmen wir doch mal den VW Golf. Inzwischen wird die achte Generation verkauft, und hat mit dem 1974 produzierten Golf 1 nicht mehr viel Gemeinsamkeiten. Wobei die Änderungen von Modell zu Modell eigentlich eher weniger aufregend waren, und man immer der Meinung war, die DNA des Modells stets wiederzuerkennen. Wobei wir die Preisentwicklung vom damaligen Durchschnittspreis von rund 8.000 Dm auf inzwischen stolze 26.500 Euro, nicht außeracht lassen sollten.

So ähnlich ist es auch mit der GR. Denn auch die GR IV hat mit der Ur-GR nicht mehr viel Gemeinsamkeiten, hat sich aber im Vergleich zur GRIII kaum verändert, und ist doch so ganz anders.
Käufer der Vorgängermodelle, werden dies schon beim Auspacken der Kamera feststellen. Eine neue Verpackung in gewohnt elegantem Grauton sorgt für ein erstes Aha-Erlebnis, denn sie ist jetzt komplett erneuert und vermittelt einen sehr hochwertigeren Eindruck u nd ein erstes Auspackerlebnis. Die üblichen Plastikbeutelchen sind durch nachhaltige Verpackungsmittel ersetzt, und sind ein Baustein dafür, dass die gesamte Verpackung möglicherweise einen Platz in einem Regal finden würde, mit anderen Dingen, von denen man sich schlecht trennen kann um sie im Grünen Punkt Müll zu entgsorgen.

Aber Verpackung macht keine Bilder, also Batterie eingelegt und erst mal zum Laden an das USB-Kabel gelegt. Auffällig dabei ist die größere Abmessung und damit auch die gesteigerte Leistung gegen über der oftmals kritisierte GR III.
So hat der neue Akku folgende Spezifikation 3.85 V, 1800 mAh, 6.93 Wh gegenüber 3,6V, 1350 mAh und 4,9Wh was jetzt für 250 Aufnahmen reichen soll. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mit 2 Akkus für die GR III gut hingekommen bin, und mir auch für die GR IV einen Ersatzakku besorgen werde. Damit sollte ich dicke auskommen.

Was aber schon mal eine deutliche Verbesserung ist, sind die 53 GB eingebaute Speicher. Ich bin zwar noch bei der Grundeinstellung aber mehr als 3.300 RAW+ Bilder zeigt mir die Restbildanzeige schon mal an. Dies ist eine weitere Neuheit, denn bisher hat die GR III auf eine SD-Karte gespeichert. Jetzt steht nur noch eine Micro SD Karte zur Verfügung, die ich künftig wohl nur noch zum Backup benutzen werde.

 

So, ich scrolle mich jetzt mal durch das Menü und melde mich mit ersten Erfahrungen auf diesem Kanal.

Bis dahin

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