Unter den Fotokameras gibt es einige Legenden. Neben Kameraserien wie Rollei 35, Minox 35, Contax T und vielen anderen hat sich die Ricoh GR-Serie seit mehr als 20 Jahren als legendäre Snapshotkamera etabliert.
So werden selbst heute noch, alte filmbetriebenen GR-Modelle, oft als immer dabei Kamera genutzt. Und getreu dem Motto „Die beste Kamera ist die, die man dabei hat“, hat sich die moderne Digital GR einen festen Platz unter Schnappschuß-, Reise-, Reportage- oder den Streetfotografen erobert.
Dabei ist sie ein absoluter Underdog und wird von der großen Masse eher gemieden, weil ihr Ausstattungsdetails fehlen, die so populär sind, aber die ein versierter Fotograf für seine Fotos eh nicht benötigt. Auch der Name ist seit mehr als 20 Jahren eher zurückhaltend. Lediglich ein Zusatz zur Bezeichnung GR weist auf das jeweilige Modell hin (Ricoh GR Webseite). Nicht nur dies hat sie gemein mit der legendären Reportagekamera aus deutscher Fertigung, die seit ewigen Zeiten durch einen Buchstaben bezeichnet wird, der lediglich durch eine Ordnungszahl genauer spezifiziert wird.
Aber hier wie dort ist es die Bildqualität, die Fotografen weltweit fasziniert. Diese, und die geringen Abmessungen, um sie immer dabei zu haben, sind zwei der Hauptgründe die zur Legendenbildung beitragen.
Für mich als eingefleischten Spiegelreflexkameras mit den Möglichkeiten des Brennweitenwechsels, spielten Kompaktkameras nur eine absolute Nebenrolle und wurden kaum genutzt. Die kleinen Geräte mit Zoomobjektiv sind meist nur bei gutem Wetter nutzbar, und die lichtstarken Kameras sind meist zu teuer und zu groß, und die feste Brennweite war für mich indiskutabel.
In diesem Jahr habe ich viele Menschen kennen gelernt, für die die feste Brennweite keine Einschränkung, sondern eine Herausforderung ist. Und so wollte ich auch erfahren was den Reiz dieser Kamera ausmacht.
Für mich hat sich mit der GR eine neue Welt der Fotografie aufgetan. Neben der Limitierung auf eine Brennweite von 28 mm, habe ich mich zusätzlich auf die Bildgestaltung in Schwarzweiß beschränkt. Und so liegt der Reiz tatsächlich in der Beschränkung. Bildgestaltung, Bildaussage, Bildausschnitt und all diese Dinge werden ausschließlich mit lediglich einer Brennweite gestaltet.
Die Beschränkungen beinhaltet aber auch eine große Chance. Die Kamera ist aufgrund der geringen Baugröße immer dann zur Hand, wenn das eine und allerbeste Motiv darauf wartet von mir abgelichtet zu werden. Aufgrund der Einschränkungen wird der Fotograf in uns gefordert. Die Bilder werden wichtiger und nicht mehr so beliebig, sie erhalten eine Einzigartigkeit, die man ihnen ansehen kann.
Mit einem Wort, der Spaß an der Fotografie, ist mit der Ricoh GR riesig. Und so freue ich mich schon auf das, was da nächstes Jahr in Form der GR III auf uns zukommt.
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